Grüne informierten sich über kommunalen Naturschutz.
„Wir Menschen brauchen die Natur, von ihr hängt unser Überleben ab – wir sind ein Teil von ihr. Die Zeit wird knapp.“ sagt Hanspeter Pfeiffer, langjähriger engagierter Naturschützer beim BUND und Landesnaturschutzverband (LNV). Auf Einladung des Grünen Stadtverbands informierte er beim Grünen Diskussionsforum „Politischer Donnerstag“ über die Dringlichkeit des Arten- und Naturschutzes – auch hier in der Region und in Baden-Württemberg: Seit 1980 stellt man eine Verlust von 91 % der Rebhühner fest. In BW leben nur noch 500 Brutpaare. Betroffen sind vor allem die Offenlandarten, wie Rebhuhn, Kiebitz oder Feldlerche aber auch Amphibien. „In der Natur hängt alles mit allem zusammen. Der schleichende und dramatische Verlust unserer Arten wirkt sich auf uns Menschen aus, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen“ betont Hanspeter Pfeiffer. Die Teil-Renaturierung des Hirschbachs, die Teil-Renaturierung des Kochers seien vielversprechende Maßnahmen, die die Stadt Aalen ausgeführt habe. Aber noch seien längst nicht alle Maßnahmen, die im Landschaftsplan aufgeführt seien, umgesetzt. Es brauche unbedingt Biotopverbünde, um den Tieren unserer Region gefahrlos die lebensnotwendige Bewegungsfreiheit und den genetischen Austausch zu ermöglichen. „Unsere Landschaft ist stark zerschnitten – durch Wohn- und Gewerbegebiete, durch kleine und große Straßen“ betont Ulrike Richter, grüne Co-Vorsitzende in Aalen. Der Arten- und Naturschutz müsse bei der Fortschreibung von Flächennutzungsplänen und des Regionalplans viel stärker mitgedacht werden, fordert sie. Die sog. „Biotopverbünde“, die in Baden-Württemberg inzwischen nach dem Biodiversitätsstärkungsgesetz auf 15% der Landesfläche gesetzlich vorgeschrieben sind, können den Artenschwund vermindern. Aber die Umsetzung muss viel schneller gelingen, sind sich die grünen Mitglieder einig. Aalen habe zwei Naturschutzgebiete. Seit dem Jahr 2000 sei kein neues Schutzgebiet dazugekommen, erläutert Hanspeter Pfeiffer. Die Ausweisung von Schutzgebieten zur Sicherung und als Trittsteine der Arten seien dringend erforderlich. Was kann zur Verbesserung des Arten- und Naturschutzes vor Ort beitragen? Das ist die große Frage an diesem Abend. Mehr Aufklärung, mehr Behörden, die den Naturschutz ernst meinen – und Politiker*innen vor Ort, die sich neben dem Klimaschutz auch des Schutzes der Biodiversität annehmen, so lauten die Antworten in der Diskussionsrunde.
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