Grüne informieren sich über Möglichkeiten und Grenzen von Migration
Berthold Weiß, langjähriger Leiter der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen informierte beim monatlichen Diskussionsforum „Politischer Donnerstag“ von Bündnis 90/DIE GRÜNEN darüber, wie Migration gelingen kann.
„In der LEA erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner gleich zu Beginn Sprachkurse, aber auch erste Einblicke in die deutsche Kultur, in das deutsche Wertesystem. Dies sind wichtige Informationen, die beim Ankommen in Deutschland helfen“, so Berthold Weiß. Das Beherrschen einer europäischen Sprache und ein Beruf würden die Integrationschancen deutlich steigern, erklärte er. Derzeit würden vorwiegend junge Männer mit geringer Schulbildung ankommen, deren Integration ganz grundlegende Konzepte, in Kooperation vieler Institutionen, voraussetze. „Da gibt es viel zu tun“ waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde einig.
Zum Jahresende 2025 wird die LEA geschlossen. Damit endet das sog. „LEA-Privileg“, wonach die Kommunen im Ostalbkreis von einer Quoten-Zuweisung befreit sind. „Ab 2026 wird der Landkreis allen Kommunen im Kreis Geflüchtete zur Anschlussunterbringung zuweisen.“ zeigte Berthold Weiß auf. Dies habe Konsequenzen, denn dann müssten alle Bereiche vor Ort organisiert werden – angefangen von der Bereitstellung ausreichenden Wohnraums über Sprachkurse, Kinderbetreuung, Beschulung, psychologischer und sozialer Betreuung bis hin zu ärztlicher Versorgung der Geflüchteten. Angesichts des allgemeinen Wohnraummangels, der abnehmenden Zahl an Arztpraxen, überlasteten Ausländerbehörden, übervollen Kinderbetreuungseinrichtungen seien das riesige Herausforderungen, stimmten die Teilnehmenden des Abends zu: „Die Planungen sollten bald beginnen, um alle anstehenden Aufgaben bis 2026 bewältigen zu können.“ Bisher habe die Zusammenarbeit zwischen LEA und Kreis sehr gut funktioniert.
„Deutschland ist ein Einwanderungsland“ wurde an diesem Abend in der Runde konstatiert. Diese Tatsache ließe sich nicht wegdiskutieren, sondern muss akzeptiert werden. Wenn Migration in unsere deutsche Gesellschaft auch als Chance betrachtet würde, wenn nicht nur die Nachteile, sondern auch die Vorteile gesehen würden, dann könnte mit solch einer gesellschaftlichen Haltung der allgemeine Fokus tatsächlich auf das Gelingen der Migration gelegt werden. Eine gut geregelte Arbeitsmigration würde den Bereich „Asyl“ entlasten – und den deutschen Arbeitsmarkt: überall fehlen Arbeitskräfte, Deutschland braucht jährlich rund 400.00 Fachkräfte aus dem Ausland. Ulrike Richter vom Grünen Stadtverband machte zum Schluss Mut: „Nehmen wir die Herausforderungen an, denn unsere Gesellschaft weiß, wie Integrieren geht – nutzen wir die Chancen!“
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