Der Termin unseres Politischen Donnerstags fiel auf den Tag des Kriegsendes vor 80 Jahren (8.5.2025).

Unsere gesamtgesellschaftliche Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg droht inzwischen zu verblassen. Solange Großeltern ihren Enkel*innen von ihren Erfahrungen erzählen können, werden die Erfahrungen, gerade auch die emotionalen, überliefert – die „Drei-Generationen-Regel“. „Danach findet entweder eine kulturelle Konstruktion statt – oder eben das Vergessen.“ (Schwäpo vom 22.4.25, Interview mit Michael Hoffmann, Historiker). 

Zugleich führt momentan mit der AfD eine Partei in den Umfragen, die jetzt ganz aktuell als Gesamtpartei vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft ist. 

Wir haben daher das Thema „Erinnern“ in den Mittelpunkt gerückt – und an der Gedenkveranstaltung in der Stadtkirche Aalen teilgenommen. Eine Veranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt Aalen, dem Geschichtsverein Aalen, dem Schubartgymnasium und dem Theodor-Heuss-Gymnasium.

Im April 1945 besetzten und befreiten amerikanische Soldaten die Stadt Aalen. Für die Aalenerinnen und Aalener endete damit die zwölfjährige nationalsozialistische Terrorherrschaft und der Krieg. In ihren Tagebüchern, in Briefen und Berichten äußern die Zeitgenossen Verzweiflung, Freude aber auch Sorge vor der unbekannten Zukunft. 

Schülerinnen und Schüler des Schubartgymnasiums und Theodor-Heuss-Gymnasiums lasen beim Gedenkabend aus den zeitgenössischen Berichten der letzten Kriegstage vor. Protagonisten dabei waren unter anderem eine untergetauchte Jüdin, ein amerikanischer GI und die Leiterin der Kinderklinik. Das Grußwort hielt Oberbürgermeister Frederick Brütting, die musikalische Begleitung erfolgte u.a. durch Kirchenmusikdirektor Thomas Haller.

Es war eine sehr bewegender Abend mit eindringlichen und berührenden Texten.